ESPRIT – Lost in Translation
ESPRIT, eine der Ikonen der deutschen Modeindustrie, durchläuft derzeit eine radikale Transformation unter der Leitung der Hongkonger Milliardärin Karen Lo.
In einem Interview mit dem Manager Magazin im Februar 2023 teilt Michael Lichtinger seine Einschätzung:
Karen Lo, eine vermögende Erbin aus China, hat sich vorgenommen, die einst florierende Marke Esprit vor dem Scheitern zu bewahren.
Angesichts bedeutender Verluste in Europa, wo Esprit den Großteil seines Umsatzes generiert, ergreift Lo mutige Maßnahmen.
Mit der Übernahme des Unternehmens mit Sitz in Ratingen hat sie CEO William Pak mit einer Imagepolitur beauftragt. Durch die Eröffnung von Flagship-Stores in globalen Zentren, eine Verschlankung der Lieferantenkette, verstärktes Marketing in sozialen Netzwerken und einer Neupositionierung als Marke, die mit dem Flair von New York City wirbt, zielt Lo darauf ab, Esprit wieder an die Spitze zu führen. Michael Lichtinger kommentiert: "Die Strategie ist radikal anders und hinterlässt erst einmal Eindruck”, sagt Michael Lichtinger, “Ein Weiterso würde nach den vielen missglückten Rettungsversuchen auch nicht funktionieren”.
Das ambitionierte Vorhaben umfasst auch die Gründung von "Kreativ- und Technologiezentren" in London, Amsterdam und New York sowie Pop-up-Stores in Metropolen wie New York und Seoul. Die Führungsriege wurde ausgetauscht und die zentralen Geschäftsbereiche nach Hongkong verlagert. Die Distanzierung vom einst so wichtigen europäischen Markt und die offensichtliche Kommunikationsschwierigkeit zwischen Asien und der europäischen Zentrale in Ratingen wirken auf viele beunruhigend. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Strategie entwickelt.
Den vollständigen Artikel über Esprits Strategiewechsel können Sie im Manager Magazin vom Februar 2023 nachlesen oder online unter folgenden Link ansehen (Paywall).